Erstellt von FOTO HITS-Redaktion
| Kategorien:  Literatur  

David Bate: Fotografie

Vorbildlich

Nüchtern betrachtet führte die Fotografie chemische und mechanische Prozesse zusammen, die es jedem erlaubten, Bilder zu fabrizieren. Kunst sollte sie nicht hervorbringen. Wie und warum es Menschen seit 200 Jahren trotzdem tun, beantwortet das hervorrragend geschriebene Buch.

Der erste Teil beleuchtet die Geschichte, dann stellt der Autor wichtige Strömungen und Stilrichtungen vor, etwa Konzeptkunst und postmoderne Fotografie. Äußerst erfreulich ist, dass der Autor den akademischen Jargon meidet und seine Erkenntnisse immer treffsicher und anschaulich vermittelt. Ebenso erfrischend ist, dass viele Personen, die einen Stil verkörpern, wenig bekannt sind. Statt also Ansel Adams’ Zonensystem wiederzukäuen, liest man fasziniert vom Afroamerikaner Augustus Washington (1820 bis 1875) oder der Surrealistin Claude Cahun (1894 bis 1954).

Die Auswahl und die lebendige Darstellung geben mit jedem Kapitel das Gefühl, einen neuen Blick auf die Fotokunst zu erhalten. All dies macht das kleine Buch zu einer wertvollen Ergänzung zu den üblichen Standardwerken.

David Bate: Fotografie. Midas 2021, 176 Seiten, Softcover, ISBN 978 3 03876 209 6, Preis: 14,90 Euro.


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