Erstellt von FOTO HITS-Redaktion
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Drei Fotografen zeigen Kinderschicksale auf

UNICEF Foto des Jahres gefunden

Der Wettbewerb „UNICEF-Foto des Jahres“ richtet sich an junge Bildjournalisten. In ihm berichten sie von Kindern und deren oft schwerem Leben. Die Sieger sind gefunden und damit drei Geschichten, die hinter ihren Bildern stehen. Der Erstplatzierten des Jahres 2011 etwa hat dokumentiert, wie Monitore, Digitalkameras und andere Elektrogeräte aus den Industrieländern afrikanische Kinder vergiften. Ein Interview mit dem Sieger Kai Löffelbein ist in FOTO HITS 3/2012 zu finden.

Von Rechts wegen sollte es solche Müllhalden wie in Ghana nicht geben. Deutschland etwa hat die Basler Konvention unterzeichnet, die die „grenzüberschreitende Verbringung gefährlicher Abfälle und ihre Entsorgung“ verbietet. Ebenso hat etwa Südafrika Gesetze und eine Infrastruktur für Recycling geschaffen, Kenia gibt zumindest Leitlinien vor und Uganda verbietet seit 2009 den Import von Gebrauchtcomputern. Dennoch gelangt der Wohlstandsmüll über dubiose Schrotthändler und unsortierte Spenden nach China, Indien oder eben Ghana. Schließlich kostet die ordnungsgemäße Entsorgung Gebühren, während man mit dem illegalen Export sogar noch einige Euro verdienen kann. So werden allein aus Deutschland nach UNO-Schätzungen jährlich etwa 100.000 Tonnen nach Afrika verfrachtet.

„Sodom und Gomorrha“ nennen die Einheimischen die Giftmüllhalde Agbogbloshie im Zentrum der Hauptstadt Accra. Hier landen Elektrogeräte, die nicht direkt von den Containerschiffen im Hafen verkauft werden. Die Menschen ziehen aus ihnen zwar etwas Geld zum Leben, doch bezahlen sie die Arbeit mir ihrer Gesundheit: Um an wertvolle Metalle zu kommen, zetrümmern sie die Gehäuse. Dann werfen sie das Innere ins Feuer, in dem alles außer den Metallen schmilzt. Dabei werden Gifte frei, die die Menschen einatmen sowie Böden und Flüsse verseuchen.

Seit dem Jahr 2000 schreibt UNICEF den Fotowettbewerb aus, an dem sich jeder beteiligen kann. Allerdings benötigen sämtliche Einreichungen die Empfehlung eines renommierten Fotoexperten. Als Lohn locken eine Reportage, die der Sieger im Auftrag des bekannten Magazins „Geo“ durchführt, sowie eine Leica M9.

 

Bild: JM Lopez, 2. Preis. Schlechte Böden, ihre ungerechte Verteilung und die Folgen des Klimawandels führen dazu, dass in Guatemala etwa eine Million Kinder hungern.

 


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