Canon stellt EOS 5D Mark III vor

Canon hat die lang erwartete Spiegelreflexkamera EOS 5D Mark III vorgestellt. Wie ihre Vorgängerin 5D Mark II arbeitet sie mit einem Vollformatsensor im Kleinbildformat, dessen Dimensionen 36 mal 24 Millimeter betragen. Die Sensorauflösung wurde im neuen Modell nur um moderate ein Megapixel auf 22,3 Megapixel gesteigert, doch im Inneren der Kamera finden sich viele Neuigkeiten. So arbeitet die 5D Mark III jetzt mit einem 61-Punkt-Autofokussystem und nutzt für die Belichtungsmessung 63 Zonen des Fotos. Von den 61 Autofokusfeldern sind 41 als Kreuzsensoren ausgeführt, können also horizontale und vertikale Strukturen gleichermaßen erfassen. Gesteuert wird das alles vom brandneuen Prozessorsystem DIGIC 5+, das in doppelter Form auch in der Canon EOS 1Dx zum Einsatz kommen wird, in der 5D Mark III aber als Einzelsystem arbeitet. Durch die hohe Geschwindigkeit der Datenaufbereitung soll die Kamera Serienaufnahmen mit bis zu sechs Bilder pro Sekunde erreichen, wobei Aufnahmefolgen mit 18 Raw-Bildern oder bis zu 16.000 JPEGs (bei Einsatz einer schnellen UDMA-7-Speicherkarte) möglich sind. Außerdem ermöglicht der neue Bildprozessor die Aufnahme mit Lichtempfindlichkeitseinstellungen von ISO 100 bis ISO 25.600, die im erweiterten Hi-Modus bis ISO 102.400 steigerbar sind.

Neben den Veränderungen des Aufnahmesystems gibt es auch Neuigkeiten in der Bedienung: Ein mit 8,1 Zentimetern (3,2 Zoll) und mehr als einer Million Bildpunkten sehr hochauflösendes Display erlaubt eine Livebild-Kontrolle und dient als Steuerzentrale für die Menüs. Wer lieber den optischen SLR-Sucher nutzt, kann sich über eine 100prozentige Sucherbildabdeckung freuen. „Picture Styles“ lassen sich über eine neue „Creative Foto“-Taste direkt aufrufen und das Verschlusssystem lässt sich in einen besonders leisen Spezialmodus versetzen – etwa für die Tierfotografie. Bei Aufnahmen in der freien Natur wird es auch helfen, dass das aus einer Magnesiumlegierung bestehende Gehäuse der 5D Mark III durch Dichtungen und überlappende Bauteile konsequent vor dem Eindringen etwa von Regen oder Staub geschützt ist.

Auch die bereits in der 5D Mark II beachtlichen Videofähigkeiten wurden in der neu vorgestellten Canon verbessert. Die Kamera unterstützt jetzt verschiedene Intraframe- (ALL-I) und Interframe-Aufnahmemodi (IPB) mit Bildfrequenzen zwischen 24 und 60 Bilder pro Sekunde (in Full HD oder 720p). Der neue Bildprozessor soll Probleme, die durch das Berechnen des Full-HD-Bilds mit zwei Megapixel aus der 22-Megapixel-Daten entstehen, minimieren. Dazu gehören Moiré-Effekte, Falschfarben und andere Artefakte. Außerdem besitzt die Kamera jetzt einen Kopfhöreranschluss für die direkte Kontrolle des nun auch manuell aussteuerbaren Tons, zudem baute Canon die Möglichkeiten zur manuellen Belichtung während des Filmens bei der neuen SLR aus.

Ab Ende März 2012 soll die Canon EOS 5D Mark III für eine unverbindliche Preisempfehlung von 3.299 Euro in den Handel kommen.