Erstellt von FOTO HITS-Redaktion
| Kategorien:  Kameras  

Google Clips: Unter Beobachtung

„Motivklingel“ wird Wirklichkeit

Parallel zur Vorstellung der neuen Google-Smartphones der „Pixel 2“-Reihe hat das Unternehmen weitere Produkte präsentiert. Für Fotografen – und auch Datenschützer und Juristen – besonders interessant ist dabei die ungewöhnliche „Google Clips“. Die kleine Kamera wird erst einmal nur in den USA für 249 Euro angeboten werden und bietet einige absolut neuartige Funktionen. Sie verspricht nämlich, den Fotografen mit aufs Bild zu bringen, indem sie selbsttätig fotografiert. Das ist nicht mit der normalen Selbstauslösefunktion klassischer Kameras zu vergleichen, denn die „Google Clips“ entscheidet durch eine Analyse des Geschehens vor ihrem Objektiv und mittels intelligenter Algorithmen selbst, wann sie auf den virtuellen Auslöseknopf drückt. Das geschieht durch einen Lernprozess, durch den sie die Gesichter etwa der Familie des Fotografen und den Fotografen selbst mit ihren ersten Aufnahmen „kennenlernt“ und sie als fotografierenswerte Hauptmotive speichert.

Sie zeichnet bei Erkennung einer entsprechenden Szene dann kurze Videoclips auf, aus denen man später mit der App für Android- und iOS-Smartphones Einzelbilder wählen und extrahieren kann – womit die bei älteren Fotografen bekannte „Motivklingel“ einer Kamera Wirklichkeit wird, weil sie automatisch passende Aufnahmen erstellt. Durch den Gesamtprozess lernt sie immer genauer, welche Motive der Fotograf wünscht und welche Personen er auf seinen Bildern sehen möchte.

Eine „intelligente Überwachungskamera“ wirft natürlich Fragen nach dem Datenschutz auf, wenn sie so weitgehende „Beobachtungs-“ und „Entscheidungsfähigkeiten“ erhält. Google versichert, dass Bilder und Videos auf der Kamera verbleiben beziehungsweise erst in die Cloud geladen werden, wenn der Fotograf das explizit wünscht. Denn mit „Google Photos“ bekommt der „Clips“-Fotograf auch die kostenlose Möglichkeit, unbegrenzt Bilder und Videos der Kamera in  den Cloud-Speicher von Google zu laden, um sie dort zu archivieren oder etwa in sozialen Netzwerken zu veröffentlichen. Die erste Version der Kamera sei laut Google explizit für Familien mit Kindern und Anwendern mit Haustieren konzipiert, die sich automatisch von der „Google Clips“ erkennen und fotografieren lassen wollen.


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