Erste Garde

Wer zum „Hasselblad Master“ gekürt wurde, gehört einer exklusiven Zunft an. Doch durften auch normale Fotografen wie unsere Leser darüber entscheiden, wer Aufnahme fand. In diesem Jahr wurden wieder neue Kandidaten gekürt.

Nachdem die Juroren 110 Finalisten gefunden hatten, stimmten ab 31. Oktober 2011 die Besucher der Website www.hasselblad.de ab. Thomas Gerwers, Jurymitglied und Chefredakteur unserer Schwesterzeitschrift „Profifoto“, hebt diese Offenheit heraus. Denn so geschehe beim „Hasselblad Master Award“ nicht alles hinter verschlossenen Türen, sondern sei transparenter.

Insgesamt wurden elf Sieger gekürt, für jede Kategorie einer. Der Bogen ist von „Wildlebenden Tieren“ bis „Mode“ weit gespannt. Das bedeutet letztlich, dass man eine Fülle von Themen genießen kann. Lucas Pupo etwa hat ein einfaches Heupferd als filigranes Kunstwerk aus Licht erschaffen. Einzigartig sind die Hauttöne der senegalesischen Ringer von Denis Rouvre eingefangen worden. In einer eindringlichen Bildsprache hat Jon Lowenstein das Erdbeben in Haiti im Jahr 2010 dokumentiert. So könnte man jeden einzelnen der Gewinner hymnisch besprechen.

Die deutsche Öffentlichkeit muss sich bis zur „photokina 2012“ im September gedulden, um die Siegerbilder direkt zu sehen. Dann werden sie in einer Ausstellung würdig präsentiert und man kann sie in Buchform mit nach Hause nehmen. Wie jedes Jahr gibt es einen Bildband, der diesmal den Titel „Masters Vol. 3 – Evoke“ trägt. Bis dahin trösten sich Kunstinteressierte mit den Online-Galerien. Über den Weblink www.hasselblad.com/masters-2012.aspx lassen sich sowohl die Werke der 110 Finalisten als auch die der Sieger betrachten.

Bild: Christian Tagliavini, Sieger in der Kategorie Fine Art