Kein verspäteter Aprilscherz: RealPIX Weitwinkel-Digicam

Der Untertitel der RealPIX-Webseite lautet: "Warum hat bisher niemand eine spezielle Digitalkamera für Immobilienmakler entwickelt?". Möglicherweise liegt das daran, weil es durchaus viele Digitalkameras gibt, deren Ausstattung für den Zweck der Architektur-Fotografie bestens geeignet ist - etwa solche Modelle, die mit einem 24- oder 28-Millimeter-Weitwinkel kommen. Doch der RealPIX-Hersteller hat für sich offensichtlich eine Nische entdeckt, die er mit einer fragwürdigen Konstruktion auszufüllen gedenkt. Die RealPIX-Digitalkamera ist ausgestattet mit einem Objektiv, dessen Festbrennweite bei ins Kleinbildformat umgerechneten 22 Millimetern liegt. Die Lichtstärke entspricht f2.0. Soweit noch nachvollziehbar. Doch als Bildsensor kommt eine CCD-Einheit zum Einsatz, deren Auflösung bei 640 mal 480 Pixel liegt. Die Fotos werden als JPEG-Dateien in einem internen Speicher abgelegt, der nach Hersteller-Angabe bis zu 400 Aufnahmen fasst. Der Einsatz von Speicherkarten ist nicht vorgesehen. Der offenbar nicht austauschbare Lithium-Polymer-Akku soll Energie für etwa 400 Aufnahmen bereitstellen, bevor er über die USB-Schnittstelle wieder aufgeladen wird. Ein LC-Display zum Betrachten der Fotos nach der Aufnahme gibt es nicht. Einfluss auf die Belichtung kann man auch nicht nehmen. Das einzige, was laut Hersteller diese Kamera von einer 30-Euro-Webcam aus dem Elektronik-Markt unterscheidet, ist das interne Blitzgerät. Seine Leuchtkraft soll weit über dem liegen, was man normalerweise von Kompaktkameras zu erwarten hat. Das allerdings rechtfertigt wohl kaum einen Preis von 300 Dollar, wenn der Rest der Kamera ein Witz ist.