Erstellt von FOTO HITS-Redaktion
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Mode kommt vom Lauftsteg ins Museum

Zeitlos schön

Die Galerie c/o in Berlin widmet sich einer anziehenden Nichtigkeit: der Mode. Mancher verachtet sie als oberflächlich. Doch der leeren Hülle haben fantasievolle Fotografen über hundert Jahre hinweg Leben eingehaucht. Der Fotograf George Hoyningen-Huene etwa, Spross eines russischen Barons, war einer der ersten, die in Kleider ein Lebensgefühl packten. Andere berühmte Namen aus dieser Zeit sind Cecil Beaton, Edward Steichen oder Horst P. Horst. Ihre Werke und die von vielen anderen Pionieren des guten Geschmacks sind in der Ausstellung vertreten.

In den 1920er und 1930er Jahren änderte sich der Zeitgeist. Die Magazine wollten frische, spontane Modefotos. Das passende Werkzeug dafür war die „Leica I“, die ab 1925 den Markt eroberte. Dank ihr konnte eine neue Generation von Fotografen draußen und aus der Hand arbeiten. Dies schenkte ihnen eine Freiheit, die für heutige Fotografen selbstverständlich ist. Fortan eroberten die surrealistischen Experimente eines Man Ray oder die ebenso grotesken wie perfekten Inszenierungen von Irving Penn die Zeitschriftentitel.

Für den Bilderreigen hat der Verlag Condé Nast erstmals seine Archive in New York, Paris, London und Mailand geöffnet. Seit seiner Gründung 1909 bringt er berühmte Magazine wie „Vogue“, „Vanity Fair“ und „Glamour“ heraus. Aufgrund dieser verlegerischen Tätigkeit sammelten sich Unmengen von Fotografien in den Archiven an.

Die Ausstellung „Zeitlos schön. 100 Jahre Modefotografie von Man Ray bis Mario Testino“ läuft vom 18. August bis 28. Oktober 2012 in Berlin. Sie umfasst über 150 Vintage-Prints, also die Erstabzüge der Filme. Außerdem sind originale Modemagazine zu betrachten, die laut Veranstalter „c/o Berlin“ noch nie zuvor präsentiert wurden.

Bild: Clifford Coffin (1913 bis 1972)

 


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