Die Erste ihrer Art

Im Technikartikel „Millionen auf einen Streich“ in FOTO HITS 9/2023 (Seiten 96 bis 99) war es noch Spekulation, nur wenige Wochen später wird es Wirklichkeit: Sony hat die allererste Systemkamera mit Global-Shutter-Sensor angekündigt. Die Alpha 9 III ermöglicht dank ihrem neuen Vollformatsensor mit 24,6 Millionen Pixel Verschlusszeiten, die bislang völlig unvorstellbar waren. Zu diesem Zweck hat der Sensor in Stacked-Bauweise einen integrierten Speicher.

Die Besonderheit des Sensors mit Global Shutter ist es, dass alle Pixel zur gleichen Zeit ausgelesen werden. Die bislang eingesetzten Modelle mit sogenanntem Rolling Shutter dagegen benötigen zum einen mehr Zeit für den Auslesevorgang. Zum anderen kommt es unter bestimmten Bedingungen zur Verzerrung schnell bewegter Motive, da die Pixel nacheinander erfasst werden. Diese Probleme löst der Global Shutter, der daher besonders gut für Hochgeschwindigkeitsaufnahmen etwa beim Sport geeignet ist.

Durch die neue Technik kann die Alpha 9 III auf einen mechanischen Verschluss verzichten und Verschlusszeiten von bis zu 1/80.000 Sekunde ermöglichen. Zum Vergleich: Die Abbrennzeit herkömmlicher Systemblitzgeräte ist deutlich länger. Dennoch ist die Kamera in der Lage, kompatible Blitze bei allen Verschlusszeiten zu synchronisieren. Auch bei der Serienbildgeschwindigkeit trumpft die neue Kamera auf: Sie liegt bei 120 Bildern pro Sekunde bei voller Nachführung des verbesserten KI-unterstützten Autofokus mit Motiverkennung und der Belichtungsmessung. Nutzer können mit der Boost-Funktion die Serienbildgeschwindigkeit während der Aufnahme anpassen. Ebenfalls neu ist „Pre-Capture“, das die Momente bis eine Sekunde vor der eigentlichen Auslösung festhält. Ein fünfachsiger Bildstabilisator erlaubt bis zu acht Stufen längere Belichtungszeiten aus der freien Hand.

Nicht nur Fotografen profitieren vom Global Shutter der Alpha 9 III. Auch bei Videoaufnahmen kommt es nicht mehr zu Verzerrungen, egal ob Motive sich schnell bewegen oder ob die Kamera geschwenkt wird. Möglich sind Videos in 4K ohne Crop mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde, aber auch 4K-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde und 6K-Oversampling. Die Kamera unterstützt das Bildprofil S-Cinetone für natürliche Hauttöne und außerdem S-Log3 mit der Möglichkeit, LUTs bei der Aufnahme anzuzeigen und anzuwenden.

Die Sony Alpha 9 III hat zwei Steckplätze für Speicherkarten, die die Formate CFexpress Typ A und SD unterstützen. Ein Wiedergabefilter erleichtert die Arbeit, die Bilder aus umfangreichen Hochgeschwindigkeitsserien direkt vor Ort auszuwählen. Für den Transfer steht unter anderem eine FTP-Funktion zur Verfügung, mit der professionelle Sportfotografen ihre Aufnahmen ohne Zeitverzögerung weiterleiten können.

Die Sony Alpha 9 III kommt voraussichtlich im Januar 2024 in den Handel. Sie kostet 6.999 Euro. Für 449 Euro ist der passende Hochformatgriff VG-C5 zu haben.