Technikblog

Bild

BENQ: FARBMEISTER

BenQ SW271C im Test

BenQ bietet mit dem SW271C einen hochwertigen 4K-Monitor für Bild- und Videobearbeiter an. Er gehört zur PhotoVue-Serie des Herstellers, die sich besonders für diese Aufgabe eignet. FOTO HITS hat das Gerät der 27-Zoll-Klasse getestet und ist von der hohen Farbqualität und erweiterten Konnektivität überzeugt.

Die PhotoVue-Serie des Monitorherstellers besticht durch hochauflösende Bildschirme mit einem großen Farbumfang. Fotografen können sie zum Beispiel bei der Bildbearbeitung im AdobeRGB-Modus nutzen, der deutlich mehr Farben umfasst als das bei herkömmlichen Monitoren verwendete sRGB. Natürlich wird Letzteres etwa für die Darstellung im Internet ebenfalls unterstützt, die PhotoVue-Monitore decken diesen Farbraum zu 100 Prozent ab.

Neben einem großen Farbumfang ist auch die Genauigkeit der Wiedergabe von ausschlaggebender Bedeutung bei einem auf Bild- und Videobearbeitung ausgerichteten Monitor. Hierbei punktet die BenQ-Serie durch ihre AQCOLOR-Technik, in der Monitordesign, Farbmanagement und Kalibrierung zusammengefasst werden. So kommen für die PhotoVue-Monitore nur hochwertige IPS-Panels mit großem Farbumfang zum Einsatz. Die Bildschirme werden bereits im Werk mit hochpräzisen Werkzeugen kalibriert, wobei eine exakte Gamma- und Farbtemperatureinstellung sowie eine sehr gleichmäßige Ausleuchtung des LCD-Panels im Vordergrund stehen. Im folgenden Test des BenQ SW271C wird dieser Aspekt noch einmal besonders hervorgehoben.

TEST DES SW271C

Der BenQ-Monitor ist ein Hardware-kalibrierbares System für anspruchsvolle Bildbearbeiter. Das LC-Display mit einer Diagonalen von knapp 69 Zentimetern stellt die UHDTV-Auflösung von 3.840 mal 2.160 Pixel und damit 4K dar. Dabei überzeugt es mit einem großen Farbraum, der die sRGB-Wiedergabe zu 100 Prozent abdeckt und den deutlich größeren AdobeRGB-Farbraum mit 99 Prozent ebenfalls fast komplett darstellt.

Der Monitor besitzt als Grafikeingänge zwei HDMI-Anschlüsse, eine DisplayPort- und jetzt auch eine USB-C-Schnittstelle. Letztere ist besonders interessant, weil hierüber nicht nur die Bildsignale vom Computer übertragen werden können, sondern auch die USB-Datenverbindungen für die zwei zusätzlichen USB-3.1-Anschlüsse und den integrierten SD-Kartenleser hergestellt werden. Ein im Test verwendeter Apple Mini M1 konnte daher mit nur einem Kabel mit dem BenQ-Monitor verbunden werden, sodass der Schreibtisch rund um den Bildschirm aufgeräumt bleibt. 

Die Anschlüsse des Monitors für die Verbindung zum Computer beziehungsweise seiner Grafikkarte liegen unterhalb der Aussparung für den Tragearm. An der Seite gibt es noch den Einschub für die Speicherkarte und die USB-Verbindungen.
Die Anschlüsse des Monitors für die Verbindung zum Computer beziehungsweise seiner Grafikkarte liegen unterhalb der Aussparung für den Tragearm. An der Seite gibt es noch den Einschub für die Speicherkarte und die USB-Verbindungen.

FARBDARSTELLUNG

Das Gesamtsystem besitzt ein sehr schlankes, fast filigranes Design. Der Einstellpuck passt perfekt in den Standfuß des Monitors.
Das Gesamtsystem besitzt ein sehr schlankes, fast filigranes Design. Der Einstellpuck passt perfekt in den Standfuß des Monitors.

Der wichtigste Aspekt eines hochwertigen Monitors für die Bild- und Videobearbeitung bleibt natürlich die Darstellungsqualität. Hier zeigt sich der BenQ SW271C ohne Fehl und Tadel. Dazu dient bereits die seidenmatte Oberfläche des LCD-Panels, die ein spiegelfreies Arbeiten möglich macht. Trotz des matten Displays wirken die Bilder und Videos ausgesprochen brillant. Die von BenQ bei diesem Monitor eingesetzte „Uniformity Technology“ sorgt für eine gleichmäßige, da laufend nachkorrigierte Helligkeit über die gesamte Bildschirmfläche. Ein störender Hotspot in der Bildmitte oder gar eine unterschiedliche Helligkeitsverteilung auf den beiden Seiten des Bildschirms sind daher nicht auszumachen. Das erleichtert nicht nur die Kontrolle bei Farbkorrekturen der Fotos, sondern schont auch das Auge.

Der BenQ SW271C ist wie erwähnt Hardware-kalibrierbar. Das bedeutet, dass die 3D-LUT beziehungsweise sein Farbprofil mit 16 Bit Farbtiefe direkt im Monitor gespeichert und verarbeitet wird, sodass die Korrektur nicht über ein „Verbiegen“ des Farbsignals der Grafikkarte erfolgen muss. Von Hause aus ist der SW271C bereits vorkalibriert und bietet entsprechende Voreinstellungen für sRGB und AdobeRGB an. Das sind die beiden Einstellungen, die Fotografen bei ihrer Arbeit bevorzugen. Das Menü offeriert noch eine Reihe weiterer Farbmodi, zu denen etwa die Schwarz-Weiß-Einstellung für die kreative Korrektur von Bildern gehört oder DCI-P3 beziehungsweise Rec.709 für den Videoschnitt.

Bild

Im Test überzeugte der BenQ SW271C auf ganzer Linie. Vor allen Dingen die exzellente Farbdarstellung, die bereits mit den vom Werk aus vorkalibrierten Einstellungen nur minimale Abweichungen zeigt, konnte überzeugen. Da auch die Ausstattung sehr umfangreich ist und unter anderem den Einstell-Puck, Anschlusskabel und eine Blendschutzhaube sowohl für die normale Querformat als auch die per Pivot-Drehung im Hochformat umfasst, erhielt der Bildschirm eine Auszeichnung mit Bestnote.

VOLLE KONTROLLE

Bild

Für die Bedienung des umfangreichen On-Screen-Menüs des Monitors hat BenQ ein ebenso ungewöhnliches wie praktisches und inzwischen auch bei mehreren Modellen bewährtes Hilfsmittel entwickelt. Der Bildschirm bietet nicht nur sechs Bedientasten (inklusive des Ein-/Ausschalters) an der Front, sondern mit dem „Puck“ ein per Kabel mit dem SW271C verbundenes, externes Bedienteil. 

Dieses besteht aus einem Drehregler mit Druckfunktion zur Bestätigung des Befehls und Folientasten. Seine drei Nummernfelder 1 bis 3 lassen sich mit verschiedenen Befehlen belegen. Hier kann etwa der Farbmodus schnell geändert werden. So kann man von der AdobeRGB-Darstellung für das Bildbearbeitungsprogramm mit nur einem Tastendruck auf die sRGB-Wiedergabe wechseln, um die Darstellung im Web-Browser auf ­einem Standard-PC zu beurteilen. Je nach Konfiguration des Pucks stellt man auf diese Weise auch den gewünschten Grafikeingang per Knopfdruck ein.

LIEFERUMFANG

Neben dem Panel, dem robusten Standfuß und dem Einstellpuck gehört noch eine Menge zum serienmäßigen Lieferumfang. Das Gerät wird mit einem DVI-, ­einem HDMI- und einem USB-C-Kabel geliefert. Erfreulicherweise gibt der Hersteller dem SW271C auch einen Blendschutz mit auf den Weg, der aus mehreren Einzelteilen zusammengesetzt und am Bildschirm befestigt wird. Mit weiteren und ebenfalls beigelegten Elementen kann dieser Blendschutz so umgerüstet werden, dass er sich in der Hochformatposition des Bildschirms anbringen lässt. Der BenQ-Monitor ist nämlich durch die Pivot-Funktion des Standbeins auch in der Lage, senkrecht genutzt zu werden. Letzteres ist allerdings eher für Textverarbeiter interessant. Dennoch ist es natürlich erfreulich, dass der SW271C auch für solche Anwendungen ausgesprochen umfangreich ausgerüstet ist.

BenQ SW271C im Video

Das Video zeigt, wiekomfortabel die Arbeit mit dem Einstell-Puck ist und wie mit der kostenlos von BenQ angebotenen Software „Palette Master Elements“ eine Kalibrierung des Monitors möglich ist.

FAZIT

BenQ baut mit dem SW271C die eigene Produktpalette mit einem umfassend ausgestatteten 27-Zoll-Monitor mit erstklassiger Bilddarstellung aus. Die Erweiterung des Systems um die USB-C-Funktionalität vereinfacht den Anschluss an moderne Laptops.

Technische Daten: BenQ SW271C

  • Bilddiagonale: ca. 69 cm/27 Zoll
  • Auflösung: 3.840 × 2.160 Pixel
  • Seitenverhältnis: 16:9
  • Kontrast: 1.000:1; dynamisch bis
  • zu 20.000.000:1
  • Helligkeit: 300 cd/m2
  • Lichtquelle: LED
  • Farbtiefe: 10 Bit
  • Schnittstellen: HDMI, DisplayPort,
  • USB-C, USB 3.1, Kartenleser
  • Größe: 647,04 × 618,74 × 285,27 mm (mit Standfuß und Haube)
  • Gewicht: 10,9 kg (mit Standfuß und Haube)
  • Preis (UVP): 1.499 Euro

Pluspunkte: Die dank des großen Farbraums, der 10-Bit-Darstellung und der Hardware-­Kalibrierung optimierte Darstellung ist exzellent. Die Ausstattung ist sehr gut.

Minuspunkte: Für die echte HDR-Darstellung, die der BenQ SW271C theoretisch ermöglicht, ist die maximale Helligkeit von 300 cd/m2 etwas zu niedrig.

Informationen zu dem getesteten Monitor BenQ SW271C sowie den weiteren PhotoVue-Lösungen für Fotografen findet man unter https://www.benq.eu/de-de/studio/photographer.html