Technikblog

Fujifilm hat mit der X-H1 sein neues Top-Modell vorgestellt, das erstmals mit einem integrierten Bildstabilisator ausgerüstet ist.
Fujifilm hat mit der X-H1 sein neues Top-Modell vorgestellt, das erstmals mit einem integrierten Bildstabilisator ausgerüstet ist.

Erste Beispielbilder mit Fujifilm X-H1

Leistungsfähiges Flaggschiff der Fujifilm-X-Systemkameras

Fujifilms X-Systemkame­ras bekommen ein neues Flaggschiff: Die X-H1 überzeugt durch eine ausgezeichnete Bildqua­lität, ihren erstmals bei X-Modellen eingesetzten In-Kamera-Stabilisa­tor und viele neue Funktionen nicht nur bei der 4K-Video-Aufzeichnung. FOTO HITS hat erste Testaufnahmen mit der Kamera gemacht.

Fujifilm X-H1: Robuste und massive Kamera mit vielen Neuheiten.
Fujifilm X-H1: Robuste und massive Kamera mit vielen Neuheiten.

Massiver und schneller als bisher, sowie – erstmals für eine X-Systemkamera – mit einem Bildstabilisator kommt Fujifilms neue X-H1 daher. Die Kamera, deren „H“-Kürzel für „High Performance“ oder wahlweise auch „Hybrid“ steht, basiert auf einem APS-C großen Bildsensor mit 24,3 Megapixel. Dieser „XTrans CMOS III“-Bildsensor arbeitet ohne Tiefpassfilter und ist eine Fujifilm-Eigenentwicklung, die sich durch hervorragende Farbwiedergabe, großen Dynamikumfang und hohe Auslesegeschwindigkeit auszeichnet. FOTO HITS konnte in einem Vorabtest erste Fotos und Videos mit der X-H1 machen.

Das massige Gehäuse der X-H1 ähnelt stärker dem von Fujifilms Mittelformatkamera GFX 50s als dem der X-T2 als bisherigem Top-Modell der X-APS-C-Serie. Fujifilm hat den Aufbau der neuen X-H1 durch einen massiveren Magnesiumrahmen verändert und die Abdichtungen auf 100 Stück gesteigert. Sie ist sehr gut staub- und spritzwassergeschützt, kann also bei Sportereignissen im Regen bedenkenlos eingesetzt werden. Insgesamt bezeichnet Fujifilm die Kamera als doppelt so belastbar wie bisherige X-Modelle – was man beim Erstkontakt mit der X-H1 sofort glaubt.

VIELES NEU

Bilder mit 1/8 Sekunde sind mit dem Bildstabilisator der Fujifilm X-H1 kein Problem.
Bilder mit 1/8 Sekunde sind mit dem Bildstabilisator der Fujifilm X-H1 kein Problem.
Hohe Schärfe und sehr gute Kontrastwiedergabe auch bie hohen ISO-Stufen und langen Verschlusszeiten.
Hohe Schärfe und sehr gute Kontrastwiedergabe auch bie hohen ISO-Stufen und langen Verschlusszeiten.

Auch das neue IBIS-Stabilisierungssystem erforderte einen robusteren Innenausbau, um die notwendige Präzision zu erreichen. „IBIS“ steht für „In Body Image Stabilizer“ und bezeichnet eine Bildstabilisierung, die durch Gegnbewegungen des Sensors Verwackler ausgleicht. Fujifilm hat der neuen X-H1 damit aus dem Stand heraus ein System gegönnt, das über fünf Bewegungsachsen arbeitet.

Bislang setzte der Hersteller bei seinen X-Systemkameras ausschließlich auf eine optische Stabilisierung in den Objektiven, aber die neue X-H1 kann beide Stabilisatoren miteinander kombinieren. Dabei werden maximal fünf Bewegungsachsen beruhigt, was teils die Stabilisierung in der Kamera und teils die im Objektiv übernimmt. Längere Verschlusszeiten, die bis zu 5,5 Belichtungsstufen entsprechen, sollen damit möglich sein. Erste Versuche im Vorabtest bestätigten das mit Verschlusszeiten zwischen 1/8 und 1/15 Sekunden sowie einer Brennweite, die einer Kleinbildoptik mit etwa 75 Millimetern entsprach: Standbilder werden knackscharf reproduziert, bei Porträts führen ausschließlich die Bewegungen des Models zu minimalen Bewegungsunschärfen. Die Kamera ist damit eine echte Profi-Anwärterin für die „Available Light“-Fotografie.

BEDIENUNG

 

Bilder in „Available Light“-Situationen sind auch mit 1/15 Sekunde aus der freien Hand zu fotografieren
Bilder in „Available Light“-Situationen sind auch mit 1/15 Sekunde aus der freien Hand zu fotografieren
Bei Porträts überzeugt die Kamera mit exzellenten Hauttönen.
Bei Porträts überzeugt die Kamera mit exzellenten Hauttönen.

Das große Gehäuse hat genügend Platz für ein ebenso üppig dimensioniertes Status-Display auf der Oberseite. Dieses stellt wichtige Informationen zur Belichtung oder dem Akkuzustand glasklar dar. Noch komfortabler und beeindruckender ist der Blick durch den Sucher der X-H1: Mit bis zu 120 Hertz und damit absolut flackerfrei gibt dieser 3,69 Millionen RGB-Bildpunkte wieder. Er liefert ein extrem großes und brillantes Bild, das man problemlos manuell fokussieren kann. Entsprechende Zusatzfunktionen wie eine Lupe oder „Focus Peaking“ unterstützen den Fotografen.

Ebenfalls praktisch ist der Klappmonitor der X-H1, der durch einen ausgefeilten Mechanismus auch zur Seite gedreht werden kann. Bei Aufnahmen etwa in Bodennähe lässt sich so für Quer- und Hochformataufnahmen eine bequeme Ableseposition finden.

Fotos von schnellen Bewegungen etwa beim Ballett oder beim Sport sind dank High-Speed-Synchronisation auch mit Studioblitzgeräten möglich.
Fotos von schnellen Bewegungen etwa beim Ballett oder beim Sport sind dank High-Speed-Synchronisation auch mit Studioblitzgeräten möglich.
Auch kontrastreiche Motive meistert die neue X-H1 spielend.
Auch kontrastreiche Motive meistert die neue X-H1 spielend.
Hohe Bildschärfe auch dank der exzellenten X-Objektive. Für die hier gezeigten Testbilder kam das „FUJINON XF16-55mm F2.8 R LM WR“ zum Einsatz.
Hohe Bildschärfe auch dank der exzellenten X-Objektive. Für die hier gezeigten Testbilder kam das „FUJINON XF16-55mm F2.8 R LM WR“ zum Einsatz.

Nur als Spitze des Eisbergs erscheinen die High-Speed-Blitzsynchronisation für beeindruckende Sportfotos, die deutlich gesteigerte Leistung des gesamten Autofokussystems, die zusätzlich ausgebauten 4K-Videofähigkeiten mit hohen Datenraten, die hervorragende „Eterna“-Kinofilmsimulation sowie die Profi-Video-Aufzeichnung im „F-Log“-Format. Dafür wurde durch ein neues Kühlsystem auch die Dauer der Filmaufzeichnung verlängert. 

Die Blitzaufnahmen entstanden mit ProFoto-Geräten wie dem A1 als „kleinstem Studioblitz der Welt“.
Die Blitzaufnahmen entstanden mit ProFoto-Geräten wie dem A1 als „kleinstem Studioblitz der Welt“.
Ausschnitt aus dem 24-Megapixel-Original. Die Bildschärfe ist hoch, an extremen Kontrastkanten sind keine Farbsäume erkennbar.
Ausschnitt aus dem 24-Megapixel-Original. Die Bildschärfe ist hoch, an extremen Kontrastkanten sind keine Farbsäume erkennbar.

Die neue Fujifilm X-H1 kommt ab März 2018 für eine unverbindliche Preisempfehlung von 1.899 Euro auf den Markt bringen. Zusätzlich gibt es Paketangebote mit verschiedenen Objektiven.

FAZIT

Mit der neuen X-H1 ist Fujifilm ein wirklich großer Wurf gelungen. Ihre Leistungsfähigkeit wurde auf vielen Gebieten erheblich gesteigert. Dabei beindrucken vor allen Dingen die schnellere, zuverlässigere Fokussierfunktion und der neue integrierte Bildstabilisator, der das Einsatzspektrum der Kamera erheblich erweitert und Objektive mit oder ohne eigenen Stabilisator nahtlos in das System integriert.

Die Filmsimulationen, die bei der X-H1 durch die neue Variante „Eterna“ um eine spezielle Variante für kino-ähnliche Filmaufnahmen erweitert wurde, gehören weiterhin zu den Highlights der X-Kameras. So sind auch ohne Nachbearbeitung der JPEGs oder Raw-Verarbeitung zum Beispiel beeindruckende Schwarz-Weiß-Aufnahmen möglich, die durch exzellente Grauverläufe bei der Darstellung von Hautpartien zu überzeugen wissen.