Sogar Kamerapuristen nehmen auf Fahrrad-Touren gern ihr Smartphone mit. Um es sicher mitzuführen und rasch einzusetzen, befestigt man es mit einer im Wortsinn anziehenden Lösung von Fidlock. Sie bewährte sich in einem Langzeittest.
Der Test ist – zumindest für FOTO HITS – rekordverdächtig. Über ein Jahr musste sich die Smartphone-Halterung beweisen. Das ist auch nötig, wenn man ihm ein teures Mobilgerät anvertraut, das über Stock und Stein mithoppeln soll. Drei Fragen waren wesentlich:
Das Fidlock Vacuum handlebar base kam an ein normales Tourenrad. Dort erfüllt ein Smartphone freilich nur wenige fotografische Aufgaben, meist dient es der Navigation. Doch für einen Schnappschuss vor der Bergabfahrt kramt auch der fotobegeisterte Redakteur nicht seine Kamera aus dem Rucksack, sondern greift zu dem, was greifbar ist.
Bedienungsanleitungen besitzen den Zweck, Menschen auf ihr kommendes Scheitern vorzubereiten. Eine Prophezeiung, die sich leider allzu oft erfüllt. Ihre verschlungenen Grafiken gleichen dem Gekröse eines Huhns, die dem Seher verkünden: In einer Stunde wirst du fluchend aufgeben.
So eingestimmt ignoriert man den Beipackzettel und folgt der eigenen Intelligenz. Die ist freilich kaum gefordert. Von den vielen mitgelieferten Lenkergurten sah einer passend aus. Freilich rutschte sie anfangs auf dem Metall hin und her. Nachfolgend offenbarte sich der Sinn der Gummimanschette im Karton: Sie kommt darunter, wodurch die Halterung stramm und unverrückbar sitzt.
Alternativ dazu befindet sich im Fidlock-Sortiment eine Halterung, die oben an die Lenkersäule angebracht wird, die Vacuum ahead cap base. Genauer gesagt schraubt man sie in die so genannte Vorbaukappe. Da der Lenker des Redakteurs kurz ist und sich dort Klingel, Gangschaltung et cetera drängen, wäre dies sogar die bessere Investition gewesen. Da aber der Saugnapf im Gegensatz zu manchen Handy-Plastikklemmen nur wenig Raum beansprucht, geht’s auch so.
Nur der mitgelieferte Metallring rief etwas Rätselraten hervor. Die Lösung war, dass er verhindert, dass die Magnethalterung in der Packung herumfliegt. Darüber hinaus hat er keinerlei Funktion. Kurz: Mit Montageanleitung wäre alles in 10 Minuten am Platz gewesen, ohne Nachzulesen dauerte es auch nur 20 Minuten.
Das Vacuum handlebar base ist also schnell am Platz. Danach benötigt es ein Gegenstück am Smartphone, damit es an der Halterung haftet. Genauer gesagt zieht diese das Gegenstück zuerst magnetisch an, dann hält beide ein Saugnapf dauerhaft am Platz. Dieses Patent kling simpel, doch funktioniert es erstaunlich gut, wie der Test bewies. Als Gegenstücke bietet Fidlock drei zweckmäßige Varianten an:
Das Vacuum-Prinzip klappt im Alltag erstaunlich gut. Man muss beim Anbringen gar nicht auf den Lenker schauen, sondern legt das präparierte Smartphone nachlässig am Saugnapf an. Die Magneten sorgen dafür, dass die beiden Gegenstücke fast selbstständig zueinander finden, dann haftet der Saugnapf, ohne dass man auch nur geringen Druck ausüben müsste.
Nach einer kurzen Übungsphase lässt sich das Ganze einhändig wieder lösen. Ein Finger ertastet den Plastikring unter dem Saugnapf und hebt ihn an, dann können die anderen das Smartphone ablösen. Sicherer klappt es dennoch mit beiden Händen.
Die Anziehung ist so stark, dass sie sogar zwei Extremsituationen meisterte:
Nach einem Jahr erfolgte eine kritische Inspektion des Saugnapfs. In dieser Zeit war er Regen, Kälte und UV-Licht ausgesetzt, was billiges Gummi brüchig gemacht hätte. Tatsächlich waren weder Risse noch bröselige Ränder bemerkbar. Es war also noch geschmeidig wie am ersten Tag, was auf weitere Jahre gute Dienste hoffen lässt.
Wenn man auf einer Fahrrad- und Foto-Tour vom Regen überrascht wird, kommt das Vacuum uni phone case zum Einsatz. In die durchsichtige Plastikhülle dürfte jedes Handy-Modell passen.
Nachdem das Gerät darin verstaut ist, klappt der Magnetverschluss um und versiegelt die Öffnung. Er schließt so zuverlässig, dass der Inhalt garantiert nicht herausfällt. Ehrlich gesagt hält er fast zu gut, da die Magneten permanent aufeinander zustreben. Das bedeutet jedoch nur, dass man die Öffnung mit zwei Fingern aktiv auseinander spreizen muss, um das Handy zu entnehmen.
Das Plastik ist robust und knitterfrei. Es ist aber ausreichend dünn, um das Touch-Display noch bedienbar zu machen. Viel zu erkennen ist freilich nicht, wenn Regentropfen darauf liegen, die angezeigte Route kann man nur noch erahnen. Dafür kann aber Fidlock nun wirklich nichts. Die Stimme der Navigationshilfe dringt trotzdem hindurch.
Das Fidlock Vacuum-System ist vergleichsweise hochpreisig. Für das Basisteil samt Gegenstück bezahlt man insgesamt zirka 45 Euro. Zum Vergleich: Billigteile für den Lenker sind ab fünf Euro erhältlich.
Doch Komfort und Sicherheit bekommt niemand umsonst. Der Autor hat früheren Geiz mit lummeligen, klappernden Klemmen bezahlt, die er auf Touren immer misstrauisch im Auge behielt. Dagegen möchte er das Fidlock Vacuum-System nicht mehr missen.
Das Smartphone findet praktisch blind zur Halterung. Ohne dass man es irgendwo hineinpressen muss, hält es dort geradezu verblüffend stabil. Das gilt sogar, wenn es wie geschildert lotrecht nach unten hängt, und dabei durchgerüttelt wird.
Der Saugnapf blieb auch nach einem Jahr in Sonne, Eis und Regen geschmeidig. Dagegen brach so manches Plastikklämmerchen bereits nach kurzem Einsatz ab, weswegen das ganze Teil in den Müll wanderte. Insofern hat sich der Preis des Fidlock-Systems amortisiert, und es wird sicher noch einige Jahre manchen Fahrradausflug ein kleines bisschen unbeschwerter machen.
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