Um eine Aufnahme schön zu gestalten, muss man das Ergebnis vorhersagen können: Etwa in welchem Bereich ein Motiv scharf sein wird oder wie die beste Abbildungsqualität zu erreichen ist. Eine einfache Rechenscheibe verrät, wie sich die Kameraeinstellungen auf die Aufnahme auswirken.
Die festen Maße eines Kleinbildfilms von 24 mal 36 Millimeter liefern einen Fixwert, mit dem sich unter anderem vorhersagen lässt, wo der Schärfebereich in einem Foto sein wird.
Beispielsweise stellt ein Fotograf einen bestimmten Blendenwert und eine Brennweite ein. Eine Markierung am Objektiv sagt ihm dann, dass er eine Schärfentiefe von 20 Zentimeter zu erwarten habe. In diesem Bereich wird alles deutlich abgebildet, davor und dahinter verschwimmt das Bild.
Eine weitere wichtige Information ist die Hyperfokaldistanz. Sie gibt an, wann die maximale Schärfeeinstellung erreicht ist. Beispielsweise soll für eine Landschaftsaufnahme alles vom Vorder- bis zum Hintergrund präzise abgebildet sein. Theoretisch könnte man das mit dem höchsten Blendenwert und der Entfernungseinstellung „unendlich“ erreichen. Solche Extreme provozieren aber Abbildungsfehler. Stattdessen wird man die höchste sinnvolle Vorgabe treffen, die Hyperfokaldistanz.
Leider sind bei Digitalkameras die Angaben über Schärfentiefe und Hyperfokaldistanz schwierig, was an den unterschiedlichen Sensorgrößen liegt. Hier springt eine einfache Rechenscheibe ein, die sich mit der Software "DOFmaster" selbst herstellen lässt.
1,3 Megabyte
Englischsprachig
Windows 95 bis Windows 10
Die Setup-Datei des DOFmasters wird wie üblich mit einem Doppelklick gestartet, dann richtet sich die Software auf der Festplatte ein. Sie ist über das Startmenü aufrufbar.
Falls man entsprechende Objektive besitzt, kann man gleich eine von drei Vorlagen laden. Sie sind im Installationsverzeichnis des DOFmasters zu finden und decken Objektive mit den Brennweiten 28 und 35 Millimeter, 28 und 50 Millimeter sowie 50, 70 und 80 Millimeter ab.
Die Vorlagen lassen sich nach eigenem Gutdünken abwandeln. Sie sind sogar kombinierbar, wie eine Anleitung zeigt, die über den Menüpunkt „Hilfe“ aufzurufen ist. Hier wird aus der Datei für 28- und 35-Millimeter-Objektive sowie derjenigen für 50-, 70- und 80-Millimeter eine Kombination gebastelt, die einen hohen Zoombereich abdeckt. Wir zeigen eine einfache Variante für zwei Brennweiten.
Die Datei druckt man zwei Mal auf dünnem Karton aus. Zuerst wird der innere Kreis ausgeschnitten. Dabei ist zu beachten, dass man eine Lasche überstehen lässt, mit der sich die Skala später leichter drehen lässt. Der äußere Kreis wird normal der Linie folgend ausgeschnitten.
Die Pappstücke müssen jetzt einzeln laminiert werden, damit sie eine Fototour ohne Knicke, Risse oder Abrieb überleben. Entsprechende Klebefolie gibt es in jedem Schreibwaren- oder Bastelladen. Das überstehende Plastik wird abgeschnitten.
Beide Scheiben werden miteinander verbunden. Zuerst stanzt man das Loch in der Mitte aus. Dann klopft man dort eine Öse ein, wie sie für Schnurlöcher verwendet wird. Das Set aus Öse, Stanze und Klopfer gibt es in jedem Näh- oder Bastelgeschäft für wenige Euro.
Und so setzt man den Helfer ein: Jede der beiden Brennweiten hat ihren eigenen Pfeil. Je nachdem, welche Brennweite an der Kamera eingestellt ist, greift man zum entsprechenden Pfeil. Er muss auf diejenige Entfernung eingestellt werden, in der sich das Motiv befindet.
Links und rechts vom Pfeil kann man für einen bestimmten Blendenwert (innerer Kreis) den Schärfebereich (äußerer Kreis) feststellen. Links ist der naheste Fokusbereich, rechts der weiteste Fokusbereich ablesbar. Ist die innere Scheibe auf „unendlich“ (8) gedreht, wird die Hyperfokaldistanz angezeigt.