Ein Lichtreflex lässt die Augen hell erstrahlen. Der Praxis-Artikel hilft Porträtfotografen, die Beleuchtung entsprechend zu setzen. Selbst einfache Mittel wie ein Fenster bewirken ein schönes Funkeln.
Wer verstehen will, warum ein Porträt gelungen ist und ein anderes nicht, muss oft zur Lupe greifen. Seine Perfektion entsteht aus der Summe von Details: Profis achten etwa auf die Länge des Nasenschattens, die Ausleuchtung der Augen oder die Schärfentiefe. Auch das Funkeln der Augen entscheidet darüber, ob der Betrachter ein Gesicht als attraktiv empfindet. Um es hervorzulocken, bemühen Fotografen allerhand Leuchtmittel:
Die einfachste Methode ist jedoch, ein Fenster zu benutzen. Grundsätzlich erfüllt es alle Bedingungen, die man an teures Studiozubehör stellt. Nur sind sie nicht so leicht steuerbar, da sich die Beleuchtung je nach Wetter und Tageszeit verändert. Wenn sich ein Fotograf ihr anpasst, kommt es nur noch auf sein Augenmaß an, ob ein Porträt gelingt. Wichtig ist:
Die Position eines Fensters ist nicht veränderbar. Daher kommt es darauf an, das Model präzise zu dirigieren. In der Regel steht der Fotograf mit dem Rücken zum Fenster und das Model höchstens zwei Meter entfernt. Der Rest ist Präzisionsarbeit.
Unter Zubehören wie Gobos, Leuchtstoffröhren und Studioblitzen ist das Ringlicht am vielseitigsten. Die Fotoindustrie bietet preiswerte Modelle an, die man sich auch mit schmalem Geldbeutel leisten kann.
Wichtig ist, dass der Blitz ausreichend groß ist. Wie das Beispielfoto unten zeigt, reichen bereits die 22 Zentimeter Außendurchmesser eines „Orbis Ringflash“ aus, optimal sind ab 80 Zentimeter.
Das Zubehör wurde ursprünglich für Produkt- und Makroaufnahmen entwickelt, da es sie erstens gleichmäßig ausleuchtet. Zweitens fällt kein Objektivschatten auf das Motiv, da die Lichtquelle vor dem Objektiv sitzt. Größere Ringlichter stehen sogar auf einem Stativ und man fotografiert durch sie hindurch. Weitere Vorteile sind:
Der Aufbau unterscheidet sich wenig davon, wenn ein Fenster als Lichtquelle dient. Je nach Modell ist der Ringblitz am Objektiv montiert oder steht vor ihm. Selbst bei großen Leuchten muss das Model relativ nahe sein, bei kleinen unterschreitet man man deutlich den Individualabstand eines Models, was eine entspannte Sitzung erschwert.
Gewöhnlich ist der Ringblitz nicht das einzige Leuchtmittel, sondern wird durch Reflektoren, Studioblitze oder Leuchtstoffröhren ergänzt. Es lohnt sich, im Internetportal „YouTube“ den Begriffe „Ringblitz“ einzugeben, und etwa die Beiträge des Fotostudios „Krolop & Gerst“ zu betrachten. Sie vermitteln Laien sehr gut, welche Herausforderungen sie erwarten.