Praxis

Bild

Mit Hochpassfilter schärfen

Der Hochpassfilter kommt auch in der realen Dunkelkammer zum Einsatz. Gerade ältere Leser werden sich möglicherweise an ihn erinnern. Seine ursprüngliche Funktion ist, detailarme Regionen weich auszublenden und nur Kanten zu erhalten. Das entspricht einem Schärfungseffekt. 

Einsatzgebiet: Für sanftes Schärfen insbesondere in normalen Ausgabeformaten wie etwa 10 mal 15 Zentimetern.

+ Die Filterung ist jederzeit rückgängig zu machen, was etwa Photoshops „Einstellungsebenen“ entspricht.

+ Setzt gezielt bei Konturen an.

- Etwas umständlicher als „Unscharf maskieren“.

- Hellt ein Bild leicht auf.

  1. Die folgenden Arbeiten erledigt man in der Ebenenpalette („Fenster – Ebenen“ in Photoshop oder „Fenster – Andockbare Dialoge – Ebene“ in Gimp).
  2. Zuerst soll der vorhandene Eintrag kopiert werden. Dazu zieht man ihn bei gedrückter Maustaste auf das Symbol mit dem Notizblock, in Gimp auf das Duplikatsymbol unten in der Mitte des Ebenendialogs. 
  3. Damit das Duplikat seinen Beitrag zur Schärfung leisten kann, muss man es mit der darunter liegenden Ebenen verschmelzen. Zu diesem Zweck erhält es eine spezielle Ebeneneigenschaft, die eine Klappliste in der Ebenenpalette bereitstellt. Wahlweise kann man hierfür mit den Vorgaben „Hartes Licht“ und „Ineinanderkopieren“ (Gimp: Überlagern) experimentieren. Letztere erzielt erfahrungsgemäß die besseren Resultate. Als Deckkraft sind anfangs etwa 70 Prozent zu empfehlen. Den Wert kann man nachträglich per Augenmaß passend justieren.
  4. Die eigentliche Arbeit übernimmt der Menüpunkt „Filter – Sonstige Filter – Hochpass“ (in Gimp muss man die G'Mic-Filter installieren, wo er sich dann unter "Filter -G'Mic QT - Details High Pass" befindet. Stellt man in Photoshop einen Radius von 0,1 Pixel ein, ist nur wenig zu sehen, bei ungefähr zehn Pixel wirkt das Foto deutlich überschärft. Mit einer Einstellung von zwei Pixel liegt man zumeist richtig, doch entscheidet letztlich der Geschmack. In Gimp kann man höheren werten operieren.
  5. Nach der Filterung kehrt man wieder zur Ebenenpalette zurück und genießt die Vorteile der Schärfemethode: Der Regler für die Deckkraft ändert spielend einfach die Stärke des Effekts. Bei hundert Prozent ist er logischerweise am intensivsten, bei null Prozent ist er nicht mehr zu bemerken. Und falls man doch lieber das Original der bearbeiteten Fassung vorzieht, wird einfach die eingefügte Ebene gelöscht.

Nebenbei: Da die Technik so beliebt ist, existiert ein eigener Filter dafür. Er lässt sich in viele Bildbearbeitungsprogramme einbinden, die das Format 8bf akzeptieren. Highpass Sharpen gibt es in der Software-Datenbank von www.fotohits.de unter „Bildbearbeitung – Bildkorrektur“.