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100 Jahre Leica Fotografie

Überraschung: Leicas taugten doch etwas

Eine Leica-Kamera tauge nichts: Das winzige Filmformat erlaube keine detailreichen Abzüge, außerdem verführe sie zum sinnlosen Knipsen. So lauteten einige Vorurteile, nachdem die Ur-Leica 1914 das Licht der Welt erblickt hatte. Der berühmte Brassaï etwa bevorzugte eine schwere Voigtländer Bergheil und äußerte sich verächtlich über die Leica-Knipskameras: „Ich mag lebendige Wesen; ich mag das Leben, aber ich möchte es so festhalten, dass es als Foto unverückbar ist. Ich schätze keine Schnappschüsse, etwa von einer Leica mit ihren 39 Blickwinkeln, die samt und sonders die Aufmerksamkeit ablenken.“

Brassaïs Purismus ehrt ihn, doch setzt sich im Zweifelsfall das Praktischere durch. Insbesondere Bildjournalisten waren darauf angewiesen, ob sie nur in den Straßen New Yorks oder auf den Schlachtfeldern Europas unterwegs waren. Dies ist einer der Gründe, warum unzählige Fotoikonen mit einer Leica entstanden. Die Deichtorhallen Hamburg stellen sie bis zum 11. Januar 2015 unter dem Titel „Augen auf! – 100 Jahre Leica-Fotografie“ vor. Die verschiedenen Aspekte der Kleinbildfotografie sind in 14 Kapitel untergliedert und mit Fotos, Zeitschriften, Kameraprototypen und mehr veranschaulicht. Nach der Premiere in Hamburg wandert die Ausstellung weiter nach Frankfurt, Berlin, Wien und München.

Bild:

Ilse Bing: Selbstporträt in Spiegeln, 1931 © Leica Camera AG

 


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