Erstellt von FOTO HITS-Redaktion
| Kategorien:  Literatur  

Als Kameras Flügel bekamen

Fotogeschichte: Von oben

So lange uns keine Flügel wachsen, fasziniert die Vogelperspektive. Das Buch „Von oben“ erzählt in Bild- und Textdokumenten, wie Fotografen in 150 Jahren erstaunliche Höhenflüge unternahmen.

Recht vergnüglich schildert einer der beiden Autoren, der Fotograf McCabe, seine Nahtoderfahrung bei einem kontrollierten Sturzflug. Etwas beschaulicher geht es weiter mit Pionieren wie dem Franzosen Nadar, der noch mit einem Heißluftballon aufstieg. Die frühe Unschuld war bald dahin und es begann die militärische Nutzung, die die Autoren ausführlich erläutern.

Die schönsten Aspekte des Luftbilds nehmen die komplette zweite Buchhälfte ein. Die Aufnahmen erweitern den Blick dafür, wie Menschen Leben und ihre Umwelt formen. Daneben stehen grandiose Naturaufnahmen, die die Urgewalt eines Vulkanausbruchs oder die Schönheit eines Flussdeltas enthüllen.

Die Aufnahmen sind chronologisch von 1858 bis 2018 geordnet. Daher mischen sich immer wieder archäologische, journalistische oder militärische Werke. Anfangs irritiert die Gemengelage. Aber wenn man sich auf die künstlerische Evolution des Luftbilds konzentriert, sind spannende Entwicklungen ablesbar. Immer ausgefeilter werden die Kompositionen und nicht zuletzt – Sebastião Salgados Ansicht eines Gebirgszugs in Alaska ist zum Weinen schön. 

Eamonn McCabe/Gemma Padley: Von oben. Laurence King Verlag 2019. 256 Seiten, Hardcover, ISBN 978 3 96244 082 4, Preis: 48 Euro


Anzeige
Anzeige
Anzeige