Erstellt von FOTO HITS-Redaktion
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Andy Summers – The Police

Straßenszenen mit „spezieller Seltsamkeit“

Das Ernst Leitz Museum Wetzlar präsentiert eine umfangreiche Werkschau des britischen Fotografen und Musikers Andy Summers. Bekannt wurde er als Gitarrist der Band „The Police“. Doch der 1942 in Blackpool/UK geborene Andy Summers beweist sich auch als begnadeter Lichtbildner. Seit über vierzig Jahren erarbeitet er ein einzigartiges fotografisches Werk. Zirka 150 Bilder aus den Jahren 1979 bis 2018 sind vom 28. Juli bis zum 5. Oktober 2022 im Ernst Leitz Museum Wetzlar zu sehen.

Musik und Fotografie Bereich sieht Summers für sich als zusammengehörig an: „Die Qualitäten, nach denen ich suche, sind musikalisch. Das ist die Bedingung. Du denkst an Musik in Hinsicht auf Harmonie, Linie, Form, Volumen, Ruhe, Dynamik … Ich glaube, all diese Begriffe lassen sich in die Fotografie übertragen.“

Alles begann 1979 auf einer Tournee, als The Police die ersten größeren Erfolge auch in den USA feierten: „Als ich im September 1979 in einem Midtown-Hotelzimmer in New York saß, US-TV sah und meine Finger den Hals meiner ramponierten Telecaster-Gitarre hoch und runter liefen, kam mir in den Sinn, dass ich mir eine echte Kamera besorgen sollte.“ Diese Idee, die Summers so beiläufig erzählt, hatte eine entscheidende Folge: „Unsere Band, The Police, war in den USA fulminant unterwegs. Es machte Spaß, aber herumzusitzen und auf die Wände von Hotelzimmern zu starren, war langweilig – wir brauchten Ablenkungen.“ Er kaufte sich eine Leica M4-2, später kam noch eine Leica M Monochrom hinzu.

Erfreulicherweise war die Fotografie von Anfang an mehr als bloße Ablenkung von der Monotonie ewig gleicher Hotelzimmer. Denn mit Blick auf die ersten Motive offenbart sich schon, mit welcher speziellen Wahrnehmung Summers seine Umgebung und damit auch sein eigenes Leben beobachtete. Die von ihm bevorzugten Themen: Straßenszenen in amerikanischen oder japanischen Metropolen, faszinierende Momente in südamerikanischen Städten. In ihnen spiegelt sich ein urbaner Surrealismus, eine „spezielle Seltsamkeit“, die das scheinbar Vertraute neu hinterfragen. Nach dem endgültigen Ende der Band 2008 setzte Summers seine Karriere als Solo-Musiker fort, aber ein wesentlicher Teil seines Lebens war nun die Fotografie.  


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