Naturschätze

Dass die zehn vorgestellten Naturfotografen irgendwann als „Wildlife Photographer of the Year“ ausgezeichnet wurden, weist auf ihr Talent hin. Offensichtlich wird es jedoch durch die Meisterwerke im Buch. Einige Fotos machten selbst den Rezensenten, der schon Hunderte von Büchern durchgesehen hat, sprachlos. Brian Skerrys winziger Assistent etwa, der auf dem Meeresboden vor einem Glattwal steht, lässt die Welt mit anderen Augen sehen. Ebenso ergeben weit weniger spektakuläre Biotope herausragende Aufnahmen, ob sie Schwalbenjunge in Finnland oder Stein­böcke in den Alpen zeigen.

Jedes Kapitel beginnt mit zwei Seiten, die den Werdegang eines Fotografen schildern. Über nüchterne Fakten hinaus kann man nachvollziehen, was manche antreibt, durch Vogelkot zu robben, um einen Albatros im Landeanflug zu erwischen. Neben jeder Abbildung erläutern die Fotografen zudem, wo und wie sie entstand, welche Hilfsmittel sie einsetzten und wie die Kamera eingestellt war. Die Fakten befriedigen nicht nur das technische Interesse. Thomas Peschak hofft auch, dass seine Aufnahme akkurat angeordneter Haie auf einem Hafenkai des Oman mehr bewegt: neben der denkwürdigen Ästhetik ein tieferes Verständnis für die Natur zu entwickeln.

Natural History Museum: Die erstaunliche Welt der Tiere. Gerstenberg Verlag 2021, 224 Seiten, deutsch, Hardcover, ISBN 978 3 8369 2173 2, Preis: 36 Euro