Erstellt von FOTO HITS-Redaktion
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Weltschmerz, Avantgarde und Mauerbau

Berliner Chaussee 36 eröffnet wieder mit Dreifach-Ausstellung

Der Berliner Kunstort Chaussee 36 meldet sich nach einer Renovierung gleich mit drei Ausstellungen zurück: Olaf Heine präsentiert seine brasilianischen Impressionen, einen Klassiker kann man mit Erwin Blumenfeld bewundern (unvergessen sein "Kleid aus Licht") und dazu kommt eine Gruppenausstellung, die den Mauerbau thematisiert. Die Ausstellungen kann man ab 11. Oktober 2019 besuchen, der Eintritt kostet sieben bis zehn Euro.

Olaf Heines Serie trägt den portugiesisch- brasilianischen Titel "Saudade", was mit "Weltschmerz" übersetzt werden kann. Sie enthält rund 35 meist großformatige Arbeiten des renommierten Porträt- und Musikerfotografen. Seit 2010 spürt er der Seele Brasiliens nach, wofür er unter anderem die extravaganten Bauten des legendären Oscar Niemeyer in Szene setzte. Ebenso fotografierte er aber auch weibliche Akte und andere Schönheiten, die sich stark von der brutalen Gegenwart des Präsidenten Jair Bolsonaro abeheben. In Heines Arbeiten sieht man noch eine Wunschvorstellung und vermeintliche Utopie, der manch einer gerade im tagesaktuellen Kontext mit Sehnsucht hinterherblickt: Saudade! Ein FOTO HITS-Interview mit dem Fotografen ist unter „Themen – Interview“ nachlesbar.

Unter dem Titel 'Chasing Dreams' präsentiert Chaussee 36 einen der ganz großen Berliner Fotografen: Erwin Blumenfeld. In Zusammenarbeit mit dem Erwin Blumenfeld Estate und der Howard Greenberg Gallery in New York werden zirka 40 experimentelle Studien des weiblichen Körpers gezeigt. Sie beginnen mit surrealistischen Akten aus der Pariser Zeit (1936 bis 1941) und reichen bis zu seinen grafischen und illustrativen Arbeiten der 40er und 50er Jahre, nachdem der Künstler in die USA immigriert war. Die Einzelausstellung fächert somit das gesamte bildnerische Repertoire von Blumenfelds Vision des weiblichen Aktes auf und gibt zudem einen exquisiten Einblick in die technische Vielfalt eines der großen Fotografie-Ikonen.

Nach Fall der Berliner Mauer sowie der Abschaffung der Grenzkontrollen innerhalb Europas schien ein neues, mauerloses Zeitalter der Öffnung vor uns zu liegen. Doch im Zeitalter von Donald Trump und Co existieren weltweit mehr Mauern als 1989. Anlässlich des 30. Jubiläums des Berliner Mauerfalls widmet sich die Gruppenausstellung 'Walls Come Tumbling Down!' dem wieder brandaktuellen Thema. Zu sehen sind Arbeiten von Renaud De Gambs, Fanny Duval, Leonard Freed, Daniel Müller Jansen, Wolfang Krolow, Will McBride, Max Scheler, Kai Wiedenhöfer und Günter Zint.


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