Praxis

Raspberry Pi - Bilddaten drahtlos übertragen

Raspberry Pi

Der Mini-Rechner Raspberry Pi kann Bilddaten drahtlos vom Kartenleser zum Computer übertragen. Dies erspart erstens Lauferei und zweitens gelangen die Fotos gleich ins richtige Verzeichnis.

Bild
Ein mögliches Szenario: Der Fotograf befindet sich auf einem Boot oder im Regen. Der Laptop steht im sicher im Trockenen und empfängt dort die Bilddaten.

Normale Kompaktkameras machen nur noch eines, wenn man ein USB-Kabel anschließt: Ihre Daten per Kabel an einen Computer übertragen. Dank des FOTO HITS-Tipps USB-Kabel darf wegfallen, stattdessen kann der Raspberry Pi die Bilder per Funk übermitteln. Nüchtern betrachtet erspart dies lediglich einige Schritte etwa zwischen dem Fotostudio und dem Arbeitszimmer. Nichtsdestotrotz lässt sich damit ein bequemer Arbeitsablauf gestalten.

Statt der Kamera kann man auch einen Kartenleser an den Raspberry Pi anschließen. Man steckt einfach die volle Speicherkarten in dessen Schacht und eine leere in die Kamera. Dann kann man mit ihr weiter fotografieren, während die Dateien übertragen werden.

Bauteile:

  • Der aktuelle Mini-Computer „Raspberry Pi 3 Model b“: um 40 Euro
  • Gehäuse: ab 10 Euro
  • Speicherkarte des Typs "Micro SD": um 7 Euro
  • Akkupack zur mobilen Stromversorgung: um 25 Euro
  • Kartenleser

Kartenleser sendefähig machen

  1. Kartenleser (oder Kamera) und Raspberry Pi werden per USB-Kabel miteinander verbunden. 
  2. Damit der Raspberry Pi drahtlos mit dem Desktop-Rechner kommuniziert, wird auf beiden Seiten eine Gratis-Software namens "VirtualHere" installiert. Dies wurde bereits im Artikel "Kamera fernsteuern" genau beschrieben. Zuerst muss man die Schritte 1 bis 10 unter der Überschrift "Software auf Raspbberry Pi installieren" und dann die Schritte 1 bis 3 unter der Überschrift "Software auf Desktop-Rechner installieren" nachvollziehen.
  3. Der Kartenleser erscheint dann auf dem entfernten Desktop-Computer, als wäre er mit einem USB-Kabel mit ihm verbunden.

Ordner überwachen

Das Laufwerk, unter dem die Kamera oder der Kartenleser auf dem Desktop-Rechner erscheint, lässt sich dauerhaft überwachen. Sobald in ihm aufgenommene Bilder auftauchen, werden sie auf in ein vorgegebenes Verzeichnis auf der Festplatte übertragen. Dabei kann man festlegen, dass nur Daten einer bestimmten Zeitspanne oder aber nur JPEGs und keine Raw-Dateien berücksichtigt werden. Dieses letzte Stück der Verarbeitungskette erledigt eine weitere Gratis-Software namens FreeFileSync.

  1. FreeFileSync herunterladen und mit Doppelklick auf FreeFileSync_8.9_Windows_Setup.exe installieren (WICHTIG: Bei "Yahoo Search offer" Häkchen entfernen, damit man sich diese überflüssige Funktion nicht einnistet).
  2. Über den beiden Fensterteilen bestimmt man, welcher Ordner überwacht wird und in welchen die Daten gelangen. Den Quellordner (also das Laufwerk, unter dem das drahtlos verbunden Gerät erscheint) gibt man links mit "Auswählen" vor. Ebenso lässt sich rechts den Zielordner vorgeben, etwa "Eigene Bilder".
  3. Nach einem Mausklick auf das Zahnradsymbol wählt man unter dem Reiter "Synchronisation" die Vorgabe "Aktualisieren"
  4. Nach einem Klick auf "OK" landet man wieder im Hauptfenster.
  5. Zuletzt geht man zum Menü "Datei - Speichern als Batchauftrag". Hier sichert man den Job beispielsweise unter dem Namen "tether.ffs_batch" an einem Ort, wo man ihn wiederfindet. Damit ist in dieser Oberfläche alles getan.
  6. Im Installationsverzeichnis C:\Program Files\FreeFileSync ist das Zusatzprogramm RealTimeSync.exe zu finden, das mit einem Doppelklick gestartet wird. 
  7. Über das Menü "Datei öffnen" wählt man "tether.ffs_batch" aus.
  8. Ein Mausklick auf "Start" beginnt die Überwachung des Ordners, der mit der Kamera oder den Kartenleser verbunden ist.