Erstellt von FOTO HITS-Redaktion
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JR tapeziert Baden-Baden

Stadtgeschichte auf Stein

Der französische Künstler JR, Jahrgang 1983, eroberte mit seinen Werken die Städte der Welt. Er begann als Graffiti-Sprayer, bis ein Zufallsfund seine Kunst veränderte: Er fand in der Pariser U-Bahn eine Kamera. Zuerst dokumentierte er mit ihr lediglich seine Streifzüge durch die Straßen, dann machte er Häusermauern zu seinem Atelier. Für „Face 2 Face“ („Im Angesicht“) etwa lichtete er Israelis und Palästinenser mit jeweils gleichen Berufen ab, während sie schrien oder lachten. Er plakatierte die riesigen Fotos auf Hauswänden in Siedlungen dies- und jenseits der Grenze und sogar auf den Grenzanlagen selbst. Doch kein Betrachter konnte sagen, ob hinter der Grimasse ein Israeli oder ein Palästinenser steckte.

In Baden-Baden erlebt man sowohl im Museum „Frieder Burda“ als auch in der Stadt zwei Projekte JRs. Besucher können sich etwa in einer Fotokabine ablichten lassen und damit Plakate gestalten, mit denen sie eine Botschaft verbreiten. Außerdem brachte JR seine Idee zu „Unframed“ (deutsch: „Ungerahmt“), die er bereits in anderen Städten durchführte, in die deutsche Kurstadt. Ziel ist es, die deutsch-französische Geschichte und Freundschaft aus der Sicht der Bürger zu erzählen. Dazu lud JR im Vorfeld der Ausstellung alle Baden-Badener ein, in ihren Fotoalben nach historischen Motiven zu suchen. Diese prangen jetzt überall in der Altstadt auf den Mauern. Die Werke sind vom 1. März bis 29. Juni 2014 zu besichtigen.

Bild: JR/UNFRAMED, Baden-Baden, Fuerste

 


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