Erstellt von FOTO HITS-Redaktion
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Loop

Im Mahlwerk der Natur

Noch bis 26. April 2015 kann man Schrecken und Schönheit bewundern, mit der die gleichgültige Natur den Stein zermalmt. Sinnbild dafür sind die Gletscher, die ungeheuer langsam talwärts ziehen und alles unter sich zu Staub mahlen. Ein Damm oder eine Haus zeigen zwar noch Menschenwerk an, bezeugen aber in Jörn Vanhöfens Aufnahmen nur noch mehr dessen unaufhaltsames Verschwinden. Diese Naturbetrachtung könnte im gesamten Fundus der Romantik schwelgen, etwa mit Bildern von einsamen Wanderern, die bedeutungsschwer an einer Klippe stehen. Doch in Zeiten des Klimawandels steht eine Neubewertung der Natur an.

In Vanhöfens Fotos sind Berge und Wälder kein sentimentaler Gegenentwurf zur verstörenden Moderne. Auch taugen sie nicht als Gegenstand menschlicher Vorstellungen etwa einer bedrohten Umwelt, sondern behauptet sich selbst mit aller Macht. Mögen einzelne Lebewesen auch schützenswert sein - die Natur selbst zeigt sich aber in Vanhöfens Sichtweise als unabhängige Größe, die mit mehr Berechtigung als die "Rolling Stones" singen kann: "Time is on my side".

Die Ausstellung "Loop" ist in der Alfred Ehrhardt Stiftung in Berlin zu besichtigen. Begleitend dazu sind zwei Veranstaltungen geplant, zu denen man sich per E-Mail anmelden muss. Am 25. Februar 2015 um 19 Uhr hält die Kunsthistorikerin Beatrice Staib einen Lichtbildvortrag. Er lautet "Scenerie und Naturobjekt. Die Bedeutung der Fotografie für die erste deutsche Tiefsee-Expedition auf der Valdivia 1898-1899". Am 22. April 2015 um 19 Uhr kann man eine Lesung in der Reihe "Literaturhaus der Fotografie" besuchen. Sabine Scho spricht in "Vom Abtragen und Freilegen" über die Bilder Vanhöfens.

 


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