Kolumne

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Der Autor: Klaus-Dieter Jendrissek

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Auf ihn darf man es getrost anwenden: Das abgegriffene Wort „Urgestein“, konkret bezogen auf die Digitalfotografie. Er gehörte zum Kreis der Pioniere, die sich anfang der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts mit Produktion und Vermarktung der ersten deutschen Digitalkamera herumschlagen durften, dem ScanPack der Firma Rollei. Aus jener Zeit stammt auch der legendäre Vortrag „Was Sie schon immer über Digitalfotografie wissen wollten...“, den er auf dem ersten Symposium des Arbeitskreises Digitale Fotografie, adf e.V., hielt und der seitdem mehrfach abgedruckt wurde (online leider nur in unbebilderter und somit unverständlicher Form). Heute ist Klaus-Dieter Jendrissek, von Haus aus gelernter Fotograf, nach wie vor in der Fotobranche tätig – und versorgt uns hier in unregelmäßigen Abständen mit seinen Glossen, die ihm zu Recht den Titel des „Harald Schmidt der Fotoszene“ eingebracht haben.

O-Ton zum Autorenporträt: „Mit dem Bild des Verfassers tue ich mich etwas schwer. Weil ich ja nicht mehr so ansehnlich bin wie vor 100 Jahren. Ist mir aber in viele Zeitungen aufgefallen, das die meist Bilder älteren Datums verwenden. Meines ist erst so 45 Jahre alt. Ist wohl auf Mimosa Papier vergrößert worden. Der Urheber des Werks ist nicht zu ermitteln. War damals in der Zone. Wir hatten ja nichts, es gab noch nicht einmal Orwo. Vater hat dann auch ein Jahr später rübergemacht. Ich bin also ein Flüchtling. O Gott, hab ich mich jetzt geautet...“

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Durch investigativen Journalismus ist es uns aber dennoch gelungen, Fotos des Autoren zu besorgen. Weiter werden folgen.

„Also das bin ich. Auf dem Topf. Aber schon nach 6 Monaten war ich stubenrein. Fand das mit den Windels auch ziemlich lästig. Habe dann bis zum 4 Lebensjahr in die Hose gemacht.“

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Die Königin

Sie spielt immer wieder eine zentrale Rolle, ob vor oder hinter der Kamera. Die Königin. Das Gros der Historiker neigt dabei der Interpretation zu, dass es sich hierbei um Klaus-Dieters Frau handelt. Dazu passen würde auch, dass sie kompatibel ist. Zu ihm und seinem Foto-Wahn. Schließlich hat sie die „Kieler Schule“ absolviert und war danach sogar in der Fotobranche tätig.

„Königin - Die Frau Königin ist rechts hinten zu erkennen. Im Vordergrund, das ist Wolfi. Ein sehr schöner Mops.“

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Der Prinz

Auch er zieht sich wie ein roter Faden durch die Erzählungen. Nein, es handelt sich dabei nicht um das Nachwuchsprodukt von Klaus-Dieter und der Königen. Der Prinz ist vielmehr das AUTO, das der Autor vor vielen Jahren erstand und nun immer wieder besingt. Der NSU Prinz.

„Ja, mein erstes Auto, mit dem so überhaupt kein Zucker-Girl mitfahren wollte. Der Verkäufer dieses Fahrzeuges, so einer Marke Schmierlappen, Anfang 40, antwortete mir auf meine Frage, wie lange der kleine Prinz denn halten würde, mit: 'Der überlebt mich allemal.' Nach drei Wochen hatte der Gebrauchtwagen ein Problem. Getriebeschaden. Ich also zu dem Händler und nach dem Verkäufer gefragt. 'Der ist letzte Woche gestorben...' Zumindest hat der Kerl nicht gelogen. Der kleine Prinz hatte ihn um gut 14 Tage überlebt. Dieses überaus scharfe Foto wurde mit einer Exa 1 2,8/50mm aufgenommen.“

Kolumne: Klaus-Dieter meint ...